Wortmüllhalde
Sonntag, 9. Oktober 2016
stille Verführung
Wie ist das so?
Man wird geboren, erzogen und wächst auf.
Lernt Leute kennen und vergisst einige wieder.
Man hat Spaß, wird verarscht und verarscht andere.
Dazwischen verändert sich der Körper und auch die Sicht auf die Dinge.
Ao bleibt nicht jede Führungsperson der Jugend souverän.
Und schüchterne, verliebte Senioren wirken bizarr Schön.
Doch in diesem Prozeß erscheinen immer wieder Motive, die einem fesseln, fst erdrücken, auch verstoßen aber nie los lassen.
Und irgendwie hat man das Gefühl, dass muss so sein.
Aber ist das ein Wunschdenken, eingepflanzt in einem Moment, den der Kopf nur eher zufällig fokussiert hat? Wobei der Wunsch nun groß und breit , aber eben doch ab und an verdeckt, am besten Platz der Schädelinnenseite hängt.
Oder hat das Universum bzw. die Großwetterlage einen tieferen Plan, auf dass wir uns kreiselgleich einem Ziel entgegenbewegen?
Eine dritte Option - man sollte immer mehr als zwei Auswahlmöglichkeiten haben - wäre, dass unser aller tun in einem sehr, sehr großen Buch minutös durchgeplant wäre. Und so keiner fesselt, oder gefesselt wird, sondern wir alle und alles Akteure sind, auf dieser Bühne, die die Welt bedeutet.
Vielleicht ist das aber nur zu groß gedacht.
Vielleicht sind diese drei Auswahlmöglichkeitennur dazu da, sein eigenes tun und vorallem das nicht-tun, zu verstecken.

Also frisch ans Werk.
Entweder der Kopf steuert einen im Autopilot-Modus, oder wir werden bewegt, aber nciht gesteuert oder aber wir sind reine Statisten, aber vielleicht müssen wir auch nur selbst etwas tun.
Egal was - mal sehen was noch kommt.

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Donnerstag, 6. Oktober 2016
Abschied
Da stehst du wieder da. Winkst und blinkst und machst auf dich aufmerksam.
Ich schau müde hin. - Unfähig zu lächeln.
Das Wetter ist ein Spiegel meines Gemüts.
Wolken ziehen dicht an dicht und nasskaltes Wetter nimmt einem dem Spaß ans rausgehen.
Doch das matte Licht zeigt mir an, das da noch etwas ist.
Ich trete auf dich zu.
Hast du unser letztes Gespräch vergessen, verdrängt oder hatte ich mich doch nur zu vage ausgedrückt? So dass du nicht bemerkt hast, dass ich Schluss gemacht habe?
Dich zu verletzen wäre ein leichtes, es bräuchte nichtmal eine Lüge.
Allein die gemeinsame Zeit und die Gewohnheit sind es, weshalb ich meine Handschuhe anziehe, um dich zu schonen.
Doch die kaputten Nähte bekommst selbst du mit.
Irgendwie ist über die Zeit deine Wichtigkeit für mich verloren gegangen.
Es war keine Langeweile, aber dich so nah zu kennen, fühlte sich immer mehr so an.
Es waren nur kleine Schritte, aber schaue ich zurück, so scheint es mir doch eine Klippe gewesen zu sein, welche ich nicht fiel, sondern perfide langsam hinabgelassen wurde, so dass ich die Klippe erst jetzt erkenne.
Es scheint gemein, aber es muss jetzt sein.
Adieu heißt Tschüß und nicht auf Wiedersehen.

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Mittwoch, 28. September 2016
Hamsterrad
Zufriedenheit. Was ist das?
Der Duden schlägt vor:
a) innerlich ausgeglichen zu sein und nichts anderes zu verlangen, als man hat;
b) mit den gegebenen Verhältnissen, Leistungen oder ähnlichem einverstanden zu sein, nichts auszusetzen zu haben.
Es scheint sich also um einen Zustand zu handeln. Wie so viele Zustände kann man alles zwischen zwei Endpunkten annehmen. Wobei die Endpunkte, einer positiv, der andere als negativ deklariert, die Außnahme sind. Man befindet sich meist in dem Bereich zwischen den Endpunkten.
Definieren wir also, dass die Zufriedenheit ein Endpunkt ist, Unzufriedenheit ist der andere. Dabei müssen wir uns aber schon von sehr, sehr, sehr, also wirklich vielen anderen Zuständen verabschieden, die aber doch irgendwie in Zufrieden und Unzufrieden enthalten sind, aber unsere kleine Skala mit den sich ergebenden Verpflechtungen komplett sprengen würde.
Schaut man sich nun nochmal die beiden Erklärungen an, die der Duden vorschlägt, so steht unter a) ausgeglichen sein und unter b) einverstanden sein. Beides bedeutet, dass man sich seiner Selbst und seiner Situation bewusst werden muss, bevor man sich auf der Skala Unzufrieden-Zufrieden eintragen kann. So könnte die ein oder andere Wahrnehmung dafür sorgen, dass die Skalierung Gesetzen weit über der Mathematik unterworfen wird.
Auch bedeutet a) und b) nicht, dass negative Sachen ausgeschlossen werden. Demnach beinhaltet die Zufriedenheit auch eine Orientierung an andere, womit diese negativen Sachen verschieden stark ins Gewicht fallen.
Ist man zum Beispiel ein Hamster und hat einen hohen Bewegungsdrang. So ist man in einem Käfig mit Hamsterrad besser aufgehoben, als in einem ohne. Nun müsste der Hamster sich nur noch artikulieren können, ob er mit der Versorgung, es wird davon ausgegangen, dass die Verpflegung und Putzintervalle vorbildlich sind, vollständig Zufrieden ist.
Die Zufriedenheit könnte von der etwaigen mangelnden Abwechslung im Käfig-Alltag bedroht werden. Man müsste untersuchen, wie der starke Drang der Veränderung, die Neugier, beim Hamster ausgeprägt ist. Er könnte keine haben oder eine haben. Für den Fall, dass er eine hat, könnte es sein, dass er sie nicht kennt und die Neugier erst außerhalb des Käfigs geweckt werden muss bzw. die Neugier bei ihm nicht so stark ausgeprägt ist, so dass man sie vernachlässigen könnte. Oder aber der arme Hamster im Käfig strebt in die Ferne und zwar in einem solchen Maße, dass er nie Zufrieden sein kann.
Vielleicht ist die Zufriedenheit ja auch nur eine Momentaufnahme, die gar nicht so tief geht, sondern statt einem Zustand ein Gefühl beschreibt.
Wer weiß das schon?
Und der Hamster kann es ja auch nicht sagen.

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