Ein neuer Tag.
Die Augen suchen nach Licht.
Finden die Uhr.
Die Schultern und der Kopf ziehen sich Richtung Hals zusammen.
Der Körper dreht sich.
Fragt schüchtern nach, ob nicht noch etwas Schlaf zu holen ist?
Nein!
Es ist viel in Bewegung.
Ohne Antrieb wird man nur mitgerissen.
Wenn man etwas bestimmen will, muss man eigene Schritte tun.
Die ersten Schritte führen ins Bad.
Dann in die Küche.
Das Mundloch fordert seinen Tribut.
Im Körper wurde erst kürzlch Platz geschaffen.
Die To-Do-Liste grüßt von der Pinwand.
Prioritäten müssen gesetzt,
Wege und Absichten kombiniert
Und ein kurzes Gebet an den Zufall gerichtet werden.
Die kleine Welt bietet kaum noch Platz.
Man wird in die große Welt gedrückt.
Arbeitet sich ab, verliert Ecken, Kanten und Ideen.
Und passt am Ende des Tages wieder in die kleine Welt.
Routine.
Unterbrochen von verrückten Ideen.
Routine.
Die To-Do-Liste bekommt ein Update.
Küche
Bad
Der Körper fragt nicht mehr schüchtern nach Schlaf.
Augen zu.

Treibe oder schlittere ich durch die Zeit?
Sie hält nicht an, geht unaufhörlich weiter, fühlt sich manchmal viel zu zäh an, um in anderen Momenten dahinzufliegen. Mit genügend Abstand, aus der Ferne betrachtet, mittelt sich das Ganze und verteilt sich auf Tag, Woche, Monat, Jahr, Jahrzehnt.
Wer auf Reisen geht, soll nicht zurückschauen, weil man sonst, mit der Vergangenheit verbunden, über die Zukunft stolpern kann. Und stolpern will ja keiner. Aber ich bin doch ein Produkt meiner Faktoren. Ich trage die Vergangenheit in und an mir. Alles bestimmt nicht, aber manches sicherlich auch im totem Winkel. Wenn ich aber mein Rüstzeug bei mir trage, warum sollte ich dann zurückschauen? Ich gehe voran.
Aber gehe ich? Bin ich der Antrieb oder werde ich getrieben? Setze ich Energie ein oder spare ich, um die Energie später nutzen zu können oder faul zu sein?
Wenn ich schlittere, dann hätte ich ja die Absicht gehabt, selber zu gehen. Nur hat die Umwelt beschlossen, dass die Haftung nicht zu stark sein soll. Da sage ich: Danke Umwelt, so brauch ich doch mehr Energie und meine Schritte wirken, für jeden gut sichtbar, unsicher. Berge steigen sollte man da vermeiden und die Hanglage führt einen unweigerlich zum Fluss.
Im kühlem Nass angekommen, spüre ich den Auftrieb und eine sanfte Strömung sagt: Steig ein, es gibt viel zu sehen. Rechts und links die Unsicheren, die die große Zehe bereits testen haben lassen, denen aber der wohlbekannte Boden unter den Füßen noch verheißungsvoll ins Ohr säuselt. Es ist ja nicht so, dass ich eine Idee davon hätte, was allgemein besser oder schlechter ist. Die Antwort ist ein Gefühl, ein gutes. Hier trifft man das Lachen häufiger. Und es sagt ja auch keiner, dass man nicht auch wieder aus dem Nass herauskommt.
Ich treibe :)

Schöne lange Nacht
Ich hab dich durchgemacht
Der Tag soll schnell zu Ende geh'n
Ich möchte nicht die Sonne seh'n

Doch warum?

Schob ich nicht selbst den hohen Berg?
Machte mich gar zum kleinen Zwerg?
Der Berg nicht goß und ich nicht klein
Was soll das für 'ne Hürde sein?

Zeit vergeht.

Ich schau zurück
Und sehe Glück
Der Druck der Last
Komplett verblasst

Wochenende

Ein Freund hat mich gefragt
Was ich den Kindern sag
Wenn ich von meinem Job erzähle
Und ob man ihn für sich erwähle
Dann grinze ich nur breit
Das regelt schon die Zeit

Und von vorn.